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» Mit Stumm durch die Zeiten « – 265 Jahre Stumm-Orgel in Wörrstadt

Die historische Stumm-Orgel der evangelischen Kirch in Wörrstadt - eine der größten Stumm-Orgel Rheinhessens - feiert 2024 ihren 265. Geburtstag.

Aus Anlass dieses "kleinen" Jubiläums lud Dekanatskantor Peter Meyer am Sonntag, 22.9. zu einem Orgelkonzert ein,

Die Besucher konnten sich über ein abwechslungsreiches Programm mit Orgelwerken aus verschiedenen Epochen freuen. Die Stücke spannten einen Bogen vom Spätbarock (der Erbauungszeit der Orgel), über die Romantik bis zur Moderne.

Mit Carl Philipp Emanuel Bachs Sonata in D-Dur eröffnete Peter Meyer das Konzert. Die Zuhörer wurden sofort in den Bann gezogen, denn nicht nur das Ohr bekam einen Ohrenschmaus – durch die Übertragung des Konzerts vom Spieltisch auf die Leinwand konnte man die Virtuosität des Organisten auch sehen. Die ist eine wunderbare Möglichkeit die „Nebentätigkeiten“ der unterschiedlichen Registrierung auch während verschiedenen Sätzen der Programmpunkte live zu erleben und dann zu hören wie dieser Unterschied den Klang der Orgel verändert. Nach den virtuosen Bearbeitungen für Orgel von J.S.Bachs „Orchestersuite BWV 1068“ und des „Allegro Vivace“ aus Mendelssohns Reformationssinfonie folgte das „Präludium in d, op. 65 Nr.7“ von Max Reger. Auch wenn vielleicht eine etwas schwerere Kost für die Zuhörer – der spontane Applaus zeigte wie virtuos Peter Meyer das Instrument beherrscht und wie überwältigend der Klang der Stumm-Orgel sein kann.

Béla Bartók sammelte Anfang des 20. Jahrhunderts Volksmelodien in Rumänien. Sechs dieser Volkstänze, im Original für Klavier, entlockten der Stumm-Orgel wieder ganz andere Klänge. Mit einer Phantasie über das „Te deum laudamus“ von Haydn – der Choral „Großer Gott wir loben Dich“ ist für die Zuhörer immer wieder unüberhörbar in den verschiedenen Variationen, schließt das offizielle Programm, vom Publikum mit großem Applaus honoriert.

Mit seiner Zugabe, dem „Mozart Festival March" von Grimoado Macchia (*1972) spannte Peter Meyer den Bogen zum nächsten großen Programmpunkt der Kirchenmusik in Wörrstadt: Namhafte Solistinnen und Solisten, das Ensemble Camerata Risonanza und die Wörrstädter Kantorei werden am Sonntag, dem 3. November 2024 um 17 Uhr in der evangelischen Kirche in Wörrstadt Mozarts Requiem KV 626 u.a. erklingen lassen.

Mit Johann Sebastian Bach den Kummer vertrieben

„Standing Ovations “ der zahlreichen Besucherinnen und Besucher belohnten die Mitwirkenden des „Bach-Pur“ Konzertes in der evangelischen Laurentiuskirche Wörrstadt am 4. Februar.

Neben der Wörrstädter Kantorei und dem Orchester der Wörrstädter Kirchenmusiken musizierten die Solisten Regina Dahlen (Sopran), Larissa Botos (Alt), Martin Steffan (Tenor) sowie Georg Christoph Peter (Bass) unter der Leitung von Dekanatskantor Peter Meyer die Kantaten „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ BWV 140 und „Ich hatte viel Bekümmernis“ BWV 21.

Kantor Peter Meyer beindruckte mit meisterlich interpretierten Choralbearbeitungen über „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ an der wunderbaren Stummorgel.

Das Orchester, bestehend aus verschiedenen Musikern der Region, unterstützte die Solisten und Wörrstädter Kantorei bravourös in verschiedensten Besetzungen: ob als Basso Continuo Gruppe mit großartigen solistischen Oboen- und Streicherklängen bei zarten Arien und Duetten oder als großes Tutti-Orchester, buchstäblich „mit Pauken und Trompeten“.

Georg Christoph Peter und Regina Dahlen gestalteten die wunderschönen Duette der beiden Kantaten gefühlvoll und sehr harmonisch. Martin Steffan übernahm eindrucksvoll den Cantus Firmus der Strophe „Zion hört die Wächter singen“ und überzeugte auch in den Arien der „Bekümmernis“ Kantate. Larissa Botos ergänzte mit wundervoller Altstimme die Solisten in den Solo-Partien der Chorstücke.

Die Wörrstädter Kantorei konnte mit großer Singfreude endlich (nach der krankheitsbedingten Absage des Konzertes im November) zeigen, wie gut sie unter Kantor Peter Meyers Leitung die Kantaten verinnerlicht hat. „Sei nun wieder zufrieden meine Seele“ ist eine der Passagen, die viele Sängerinnen und Sänger noch lange als Ohrwürmer begleiten werden.

Der Schlusschor mit Solisten, Chor und dem großen Orchester samt Pauken und Trompeten vertrieb jeglichen Kummer, der vielleicht noch in den Köpfen der Mitwirkenden und Zuhörenden war. Strahlende Gesichter und langanhaltender Applaus: Der Dank für einen überragende musikalischen Spät-Nachmittag.

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